Es ist morgens früh, die Sonne scheint und ein weiterer Tag in Ella blinzelt uns freundlich entgegen, als wir aufstehen. Heute mache ich einen Wanderausflug mit unserem Gastgeber Tharindu und seinen Freunden. Farina bleibt noch immer wegen ihres Fußes zu Hause, wobei das Laufen schon wieder fast schmerzfrei möglich ist. Aber eine lange Wanderung muss es dann doch nicht sofort sein.
Mit dem Roller startet unsere Wanderung in die Berge Sri Lankas
Ich weiß nicht, wo es heute hingehen wird. Deswegen bin ich umso gespannter, als unser Gastgeber mit zwei Rollern vor mir steht und wir von unserer Unterkunft* aus losgefahren. Auf Sri Lanka bin ich bisher keinen Roller gefahren, weil mir der Straßenverkehr zu gefährlich war.
Auf Sri Lankas Straßen kann es ganz schön zur Sache gehen und einige Fahrer sind ziemlich wagemutig. So sind Unfälle keine Seltenheit. Und noch dazu hätten wir nicht gewusst, wo es überhaupt Roller zu mieten gibt. Aber hier in den Bergen sieht die Sache etwas anders aus. Hier gibt es nicht ganz so viel Verkehr wie an der Küste und alles ist überschaubar. Die Roller sind in einigermaßen gutem Zustand. Unsere Fahrt kann also losgehen.
Wir fahren bis zum Narangala Mountain
Wir fahren über kleine Straßen, vorbei an Häusern und Wäldern, durch Teefelder und kleinen Ortschaften. Bis wir auf einem unbefestigten Weg den vor uns liegenden Berg immer weiter nach oben fahren. Der Berg, auf den wir wollen, heißt Narangala Mountain.
Er liegt auf 1.527 Metern. Die Luft ist warm und die Berglandschaft kommt mit einem Flair von Abenteuer und Lebensfreude. Wir sind zu viert unterwegs und die Freunde von Tharindu sind supernett. Leider sprechen sie nicht gut Englisch, sodass die Verständigung schwieriger ist.
Die richtige Ausrüstung zum Wandern haben sie auch nicht an, obwohl sie wohl öfter in den Bergen unterwegs sind. Auf Sri Lanka ist oft nicht das notwendige Geld für solche Dinge vorhanden. Und selbst wenn, dann kann man nicht alles kaufen, weil es das Angebot in den kleinen Städten schlicht und einfach nicht gibt.
Der Ausblick ist vom Narangala Mountain atemberaubend
Etwa 30 Minuten dauert der Aufstieg bis zum Gipfel. Der Blick vom Narangala Mountain ist spektakulär. Um uns herum erstreckt sich das Hochland Sri Lankas mit seiner zauberhaften Berglandschaft. Die Wolken am Horizont tauchen die umliegenden Berge in einen milchigen Schleier, der vor dem strahlenden Sonnenschein verträumt wirkt und die Umgebung in eine Märchenlandschaft verwandelt.
Vor uns liegt der Flood Plains National Park. Die Ebenen der Mahaweli flood plains erstrecken sich entlang des Mahaweli River und verbinden den Wasgamuwa National Park mit dem Somawathiya National Park, die beide eine reiche Elefanten- und Wildpopulation besitzen. Sie werden von den wandernden Elefanten als Korridor genutzt und bieten viel Nahrung für die grauen Riesen.
Wir machen erst mal Pause und essen die mitgebrachten Rotis von Tharindus Freunden, die wir noch unterwegs besorgt haben.
Farina besteigt den Little Adam´s Peak
Farina ist in der Zeit zuhause doch die Decke auf den Kopf gefallen. Dazu haben wir uns mit den Tagen vertan. Statt übermorgen abzureisen, geht die Reise für uns schon morgen weiter. Und nach einigen Tagen Schonzeit für ihr Bein, hat sie sich doch spontan dazu entschlossen, sich den Little Adams´s Peak anzusehen.
Der kleine Berg liegt nicht zu weit von Ella entfernt und ist relativ leicht zu besteigen. Und so zieht sie ihre Wanderschuhe an und macht sich gemütlich auf den Weg, um während unseres Aufenthalts überhaupt etwas von der tollen Umgebung von Ella zu sehen.
Wir treffen uns am Fuß des Little Adam´s Peak
Inzwischen geht es bei uns weiter. Der Abstieg ist genauso schön wie der Aufstieg. Wir wählen eine andere Route und laufen durch hohes Steppengras und durch dichten Wald. Als wir die Roller erreicht haben, fahren wir wieder zurück. Es geht durch kleine Dörfer und an Schülern vorbei in ihrer weißen Schuluniform.
Wir liegen gut in der Zeit und so fahre ich nach einem Stopp bei der Familie von Tharindu weiter, um Farina am Little Adam´s Peak zu überraschen. Sie ist gerade wieder unten angekommen. Zu zweit können wir leider nicht auf den Roller, da etwas wenig Luft auf den Reifen ist und ich nur einen Helm habe.
So nehme ich einen Teil ihres Gepäcks mit und sie läuft den restlichen Weg zurück zu unserer Unterkunft.
Noch ein kurzer Abstecher zum Rawana Waterfall
Ich nutze den Roller und fahre zum Einkaufen. Auf dem Weg mache ich einen Abstecher zum Rawana Wasserfall, der gleich um die Ecke liegt. Fließendes Wasser ist in Sri Lanka nicht selbstverständlich und so kommen viele Familien her, die sich hier Waschen oder ihre Freizeit verbringen.
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