Semenggoh Wildlife Centre Kuching – Orang-Utans hautnah erleben

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Möchtest du gerne Orang-Utans in ihrer natürlichen Umgebung sehen? Hast du schon immer davon geträumt, den Menschenaffen einmal hautnah zu begegnen? Dann solltest du unbedingt nach Borneo kommen und einen Besuch im Semenggoh Wildlife Centre bei Kuching einplanen. Für uns war klar, dass wir auf Borneo unbedingt Orang-Utans im Regenwald erleben möchten. In diesem Beitrag verraten wir dir, was du alles für deinen Besuch im Semenggoh Wildlife Centre wissen musst.

 

Inhaltsverzeichnis
Das Semenggoh Wildlife CentreFarina steht unter dem Eingangsschild des Semenggho Wildlife Centre vor einem großen Unterstand an einem Weg im Park.
Anreise, Öffnungszeiten und Preise
Was solltest du mitnehmen
Auf was solltest du achten
Der Ablauf eines Besuches
Das Informationszentrum

Orang-Utans – die bedrohten Affen
Warum sind Orang-Utans bedroht
Unser Fazit

Weitere Informationen   

 


 

Zum Schutz der Orang-Utans – das Semenggoh Wildlife Centre

Das Semenggoh Wildlife Centre wurde 1975 im 653 ha großen Semenggoh Nature Reserve, dem ältesten Waldreservat in Sarawak, gegründet und ist eine Auffangstation für Orang-Utans. Hier werden Orang-Utans ausgewildert, die als Waisen aufgenommen wurden oder aus Gefangenschaft gerettet werden konnten. Zu den Fütterungszeiten kannst du hier die OrangUtans aus nächster Nähe auf der Fütterungsplattform im Regenwald beobachten.

Den Orang-Utans wurde über 20 Jahre im Semenggho Wildlife Centre beigebracht, wieder selbstständig im Regenwald zu überleben, bis das Programm ins Matang Wildlife Centre übergeben wurde. Heute ist das Semenggho Wildlife Centre nicht ausschließlich ein Rehabilitationszentrum, sondern hat sich zum Schutzzentrum für die halbwilden Orang-Utans entwickelt. Gleichzeitig dient es zur Forschung und Bildung.

Da nicht immer genug Futter im Dschungel zu finden ist, wird im Semenggho Wildlife Centre zweimal täglich zugefüttert. Die Orang-Utans kommen freiwillig zur Fütterung. Während der Regenzeit gibt es allerdings meist genug Nahrung im Regenwald, sodass zeitweise auch keine Orang-Utans zu den Fütterungszeiten zu sehen sind.

Auf dem Gelände gibt es befestigte Wege, eine Besucherplattform, ein kleines Informationszentrum sowie ein kleines Restaurant mit Toiletten. Im Semenggoh Naturreservat leben derzeit 28 Orang-Utans. Das große Orang-Utan Männchen Richie ist der Chef im Park und lässt sich oft zu den Fütterungszeiten blicken. 



 

Anreise, Öffnungszeiten und Preise

Das Semenggoh Wildlife Centre liegt 20 Kilometer südlich von Kuching im Semenggoh Nature Reserve. Das Semenggoh Nature Reserve umfasst nicht nur das Semenggoh Wildlife Centre, sondern auch das Botanical Research Centre, die Sarawak Tree Seed Bank, das Sarawak Biodiversity Centre und eine Nursery und hat seine eigene seltene Flora und Fauna.

  • Besuchszeiten
    Der Park ist täglich, auch an Feiertagen, von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Um 16:45 Uhr musst du aber bereits am Haupteingang sein.
  • Fütterungszeiten
    Die Fütterungszeiten sind von 9 bis 10 Uhr morgens und 15 bis 16 Uhr nachmittags. Nach den Fütterungszeiten wirst du aufgefordert, das Fütterungsgelände zu verlassen. Du kannst jedoch in dem umgebenden Wald kleine Pfade entlangwandern.
  • Eintrittspreise
    Der Parkeintritt beträgt 10 MYR pro Erwachsenen (etwa 2 €); Kinder unter 18 Jahren zahlen 5 MYR und unter 6 Jahren ist der Besuch kostenlos. Mit der Eintrittskarte kannst du an einem Tag zur Morgenfütterung und auch noch einmal zur Nachmittagsfütterung kommen.
  • Die beste Zeit für den Besuch des Parks
    Die beste Zeit um das Semenggoh Wildlife Centre zu besuchen ist von März bis Oktober, also in der Trockenzeit. In der Regenzeit, der sogenannten Fruiting Season, ist die Chance Orang-Utans zu sehen geringer, da die Affen mitunter im Regenwald auf eigene Faust genug an Nahrung finden und nicht zu den Fütterungszeiten auftauchen. Wir waren in der Regenzeit dort und haben insgesamt vier Orang-Utans gesehen. Die Tage vor unserem Besuch hat sich allerdings kein Orang-Utan blicken lassen.
  • Die Anfahrt
    Um rechtzeitig zur Morgenfütterung im Semenggoh Wildlife Centre zu sein, musst du früh aufstehen. Am besten fährst du mit dem Bus von Kuching aus in das Naturreservat, oder nimmst dir ein Grab-Taxi, das dich direkt in den Park bringt.
  • Mit dem Bus
    Der Bus Nr. K6 fährt an der Jalan Masjid (Jalan bedeutet Straße) gleich hinter der Stadtmoschee (City Mosque) in Kuching los und kostet 4 MYR pro Person (etwa 0,80 €). Die Abfahrt ist etwa um 7:20 Uhr. Da die Buszeiten in Borneo sehr flexibel sind, bist du am besten schon ein paar Minuten früher da. Die Rückfahrt ist um 11 Uhr und um 16 Uhr; um 17 Uhr fährt der letzte Bus aus dem Semenggoh Wildlife Centre in Richtung Kuching. Die Fahrt dauert etwa 40 Minuten. Von der Bushaltestelle sind es noch 15 bis 20 Minuten Fußweg bis zum Rehabilitationszentrum entlang einer kleinen Straße durch den Wald.
  • Mit dem Grab, Taxi oder Auto
    Mit dem Auto kannst du direkt bis vor das Semenggho Wildlife Centre fahren und hast keinen Fußweg mehr. Wir empfehlen dir die Taxi-App Grab, da die Preise günstiger sind als mit einem normalen Taxi, etwa 24 MYR (etwa 4,90 €). Dennoch ist der Preis natürlich deutlich höher als beim Bus.
  • Mit einer Agentur
    Auch Reisebüros bieten Touren in das Semenggoh Wildlife Centre an. Das ist allerdings die teuerste Variante und man kommt problemlos auch selbst in den Park.    

 

  


 

Was solltest du mitnehmen, was zuhause lassen

Das Semenggoh Wildlife Centre mit seiner Fütterungsplattform ist eine relativ kleine Anlage und die Wege sind befestigt. Du benötigst also keine Wanderschuhe*. Mückenspray* und Regenjacke* sind im Regenwald allerdings immer angebracht. Ansonsten einen Fotoapparat* und gute Laune. Essen und Trinken kannst du im Park kaufen. Selbst mitnehmen solltest du nichts, da die Orang-Utans das Essen riechen und dir zu nahe kommen könnten. Wir haben allerdings eine Flasche Wasser dabeigehabt. 

 


 

Auf was solltest du achten

Im Semenggoh Wildlife Centre können sich die Orang-Utans auf dem gesamten Gelände frei bewegen. Meist findest du sie in den Bäumen, aber sie können dir auch auf den Wegen begegnen. Deshalb solltest du einige Dinge beachten. Die Parkmitarbeiter geben zudem vor der Fütterung eine kleine Einführung und weisen auf die wichtigsten Dinge hin. 

  • Keine Selfiesticks, Stative und Blitzlicht benutzen, da diese die Orang-Utans an Gewehre und Gewehrschüsse erinnern können
  • Lautes Reden sollte für die Zeit des Besuchs eingestellt werden
  • Besucher sollten mindestens sechs Meter Abstand zu Tieren halten, die sich am Boden befinden
  • Das Füttern der Tiere ist nicht erlaubt
  • Rauchen ist im gesamten Park nicht gestattet
  • Keinen Müll hinterlassen

 

EIn grünes Schild mit Parkregeln vor einer grünen Blätterwand im Regenwald des Semenggoh Wildlife Centre.

 

  


 

Der Besuch des Semenggoh Wildlife Centre – der Ablauf

Nachdem du aus dem Bus aussteigst, löst du dein Ticket am Schalter und läufst die Straße entlang durch den Regenwald in Richtung Parkoffice. Auf dem Weg gehen links und rechts einige Wege ab die du nach der Fütterung entlanglaufen kannst. Die meisten waren allerdings bei unserem Besuch geschlossen. Wenn du am Parkoffice des Semenggoh Wildlife Centre ankommst, kannst du dir das Gelände ansehen oder das Informationszentrum besuchen. Mit etwas Glück siehst du hier bereits einige Orang-Utans in den Bäumen die von Parkmitarbeitern gefüttert werden. Sei also am besten schon etwas vor 9 Uhr im Park.

Zur Fütterungszeit wirst du gebeten, Richtung Fütterungsstation zu gehen. Diese befindet sich einen kleinen Fußweg durch den Regenwald entfernt, der keine 5 Minuten dauert. Hier findest du ein paar Holzgeländer, die die Besucherreihen bilden. Von hier aus hast du einen guten Blick in den Regenwald und auf die etwa 50 Meter entfernte Fütterungsplattform. Ein Parkmitarbeiter steht auf der etwa 15 qm großen Holzplattform und hält Bananen, Kokosnüsse und andere Dinge für die Orang-Utans bereit. Von der Plattform aus sind Seile zwischen den Bäumen gespannt, an denen sich die Orang-Utans Richtung Futterstation entlanghangeln können.

Sind alle Besucher versammelt, ruft der Parkmitarbeiter die Orang-Utans. Mit etwas Glück lassen diese sich nach einiger Zeit sehen und hangeln sich zur Plattform hinab, von wo aus sie das Futter vom Parkmitarbeiter entgegennehmen. Nun ist genug Zeit für Fotos. Wir hatten Glück und die Orang-Utan-Mutter Saddamiah kam mit ihrem Jungen Ruby zur Fütterungsplattform. Nach einiger Zeit wird die Besucherplattform dann geschlossen, auch wenn noch Orang-Utans zu sehen sind, und du wirst freundlich von den Mitarbeitern gebeten, das Fütterungsgelände wieder zu verlassen.

Wer noch etwas mehr vom Semenggoh Naturreservat sehen möchte, kann den Park über einen der zwei Naturwege erkunden. Den Brooke´s Pool Trail und den Masing Trail. Für beide Wege benötigt man etwa eine Stunde. Da die Möglichkeit besteht, Orang-Utans alleine im Wald zu begegnen, ist es ratsam, an einer geführten Tour teilzunehmen. Interessierte können sich im Park Office registrieren. Wer diese Wege gehen möchte, sollte vernünftige Bekleidung anziehen und sich vor Blutegel schützen, die es auf dem Weg gibt. 

 


 

Das Informationszentrum

Vor oder nach der Fütterung der Orang-Utans kannst du dir das kleine Informationszentrum anschauen. Hier findest du auf Schautafeln viele interessante Informationen über die Lebensweise und das Verhalten der Orang-Utans. Auch gibt es Fotografien und Informationen zu allen Orang-Utans, die zur Zeit im Semenggoh Wildlife Centre leben. Ein freundlicher Mitarbeiter des Parks beantwortet dir gerne deine Fragen. Direkt neben dem Informationszentrum befinden sich drei Gehege mit Krokodilen. Warum sich diese kleinen Gehege im Park befinden, haben wir leider nicht gefragt. 

  


 

Orang-Utans – die bedrohten Menschenaffen

Einst waren die Orang-Utans in ganz Südostasien verbreitet, heute leben nur noch wenige Populationen auf den Inseln Borneo und Sumatra. Die Orang-Utans gehören zu unseren nächsten Verwandten. Zwar sind sie uns nicht so ähnlich wie die Schimpansen, doch ihre DNA stimmt zu knapp 97 % mit der menschlichen DNA überein. Diese Ähnlichkeit sieht man, sobald man vor den großen Primaten steht. Die Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht und haben oft ein schlimmes Schicksal. Auf Borneo gibt es mehrere Schutzzentren und Auffangstationen, davon befinden sich zwei im malaysischen Teil Borneos. Eine ist das Sepilok Orangutan Rehabilitation Centre bei Sandakan und das zweite ist das Semenggoh Wildlife Centre bei Kuching. 

  


 

Warum sind die Orang-Utans bedroht

Ein Hauptfaktor für das Aussterben der Orang-Utans ist die immer weiter fortschreitende Abholzung des Regenwaldes. Auf der einen Seite zur Tropenholzgewinnung, auf der anderen Seite zur Palmölgewinnung und dem damit einhergehenden Monokulturanbau der Ölpalme. Hierdurch schwindet der Lebensraum der Orang-Utans dramatisch. Regenwald weicht Palmölplantagen. Täglich. Und das auf etlichen Tausend Quadratkilometern. Die Ausmaße sind erschreckend und werden beim Flug über Borneo ersichtlich. Zudem werden Orang-Utans oft von Plantagenmitarbeitern getötet, wenn sie verloren in den Palmölplantagen auf der Suche nach Nahrung umherstreifen und den Plantagenbesitzern ein Dorn im Auge sind.

In Indonesien gibt es auch noch immer Menschen, die Orang-Utan-Fleisch essen und auch solche, die junge Orang-Utans als Haustiere halten. Hierfür wird das Muttertier getötet. Ist das Jungtier größer und nicht mehr niedlich genug, wird auch dieses in seiner Gefangenschaft getötet. Es gibt sogar Bordelle im indonesischen Teil Borneos, in denen Orang-Utans für die Prostitution missbraucht werden. Viele Orang-Utans werden verletzt oder getötet, wenn sie aufgrund der Futterknappheit auf der Suche nach Essbarem in die Dörfer der Einwohner gehen und Honig, Obst und Gemüse fressen. Es gibt zwei Organisationen auf Borneo, die sich für den Schutz der Orang-Utans und des Regenwaldes einsetzen und mit Erfolg Aufklärungsarbeit bei der einheimischen Bevölkerung leisten – das Borneo Orangutan Survival (BOS)  und der WWF.  

 

  


 

Das Semenggoh Wildlife Centre – unser Fazit

Das Semenggoh Wildlife Centre ist eine gute Einrichtung, die dabei hilft, den kleinen Bestand von Orang-Utans auf Borneo zu schützen und die den Orang-Utans ein eigenständiges Leben in der Wildnis ermöglicht. Die Tiere leben in Freiheit, kommen freiwillig zu den Fütterungen und werden gut umsorgt. Wer einen Zoo oder eine große Anlage mit vielen Tieren erwartet, ist hier falsch und die Wahrscheinlichkeit einen Menschenaffen zu sehen ist groß, aber nicht garantiert. Ein bis zwei Tiere lassen sich in der Regel immer sehen, mit Glück auch mehr.

Wir finden solche Einrichtungen, die dem Erhalt der Tier- und Umwelt dienen, sehr unterstützenswert und würden alleine aus diesem Grund schon einen Besuch empfehlen. Der Schutz und der Erhalt unserer Umwelt und Natur geht uns alle an und jeder kann im Kleinen bei sich anfangen, aktiv zu werden. Zudem ist es ein tolles Erlebnis, den großen Primaten dabei zuzusehen, wie sie sich durch den Urwald hangeln. Uns hat der Ausflug zum Semenggoh Wildlife Centre sehr gut gefallen und wer einen halben Tag Zeit mitbringt, kann sich ein eigenes Bild von den Tieren machen. 

 

Hast du schon einmal ein Rehabilitationszentrum für Orang-Utans besucht? Berichte uns von deinen Erfahrungen! Wir freuen uns auf deinen Kommentar! 

 


 

Weitere Informationen über Orang-Utans

Weitere Informationen über das Semenggoh Wildlife Centre findest du bei der Sarawak Forestry:

Sarawak Forestry
Website: www.sarawakforestry.com
Tel: +6092-610088 (General Line) 1-800-88-2526 (Toll Free Line)

Semenggoh Wildlife Centre
Tel: +6082 6183 25 oder +6082 6183 24

 

Suchst du noch ein Hotel in Kuching für deinen Besuch im Semenggoh Wildlife Centre?

Wir haben in Kuching im Padungan Hotel* und im Lot 10 Boutique Hotel übernachtet. Das Lot 10 bietet auch ein gutes Frühstücksbuffet. Wir können beide Hotels empfehlen.

Booking.com

 


Du möchtest wissen, was wir im Semenggoh Wildlife Centre erlebt haben? Lies unsere Reisegeschichte:
Ein Orang-Utan sitzt auf einem Seil zwischen zwei Bäumen im Semenggho Wildlife Centre.

Die Letzten Orang-Utans – ein unvergessliches Erlebnis

 

 


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Steffen

Mich findest du beim Wandern in den Bergen, auf dem Surfboard, oder beim Tauchen durch bunte Fischschwärme. Ich liebe die Natur, Abenteuer und gutes Essen. Am liebsten aber reise ich neugierig um die Welt und entdecke die schönsten Orte und Landschaften unserer Erde. Meine Drohne darf dabei natürlich nicht fehlen.

1 Comment

  1. Antworten

    Clarissa | Charming Landscapes

    30. Januar 2019

    Ein sehr wichtiger und informativer Artikel wie ich finde.
    Das Ausmaß über die Gefühlslosigkeit gegenüber der Orang-Utans auf Borneo finde ich sehr erschreckend und alarmierend.
    Gut, dass es das Semenggoh Wildlife Centre gibt, welches zumindest einem kleinen Teil der Orang-Utans Schutz bieten möchte.

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